Ein (unangenehmes) Gespräch über Sex anfangen – 4 Tipps
(Ich schreibe hier beispielhaft in der männlichen Perspektive, meine aber ebenso alle anderen Geschlechter.)
Kennst du es, dass du etwas besprechen möchtest, es dir aber gar nicht mal so leicht fallt?
Vielleicht beschäftigt dich schon seit einer Weile, dass du gern eigentlich mehr Sex hättest. Oder weniger. Dass du dich nicht so richtig wohl fühlst bei dem, was ihr miteinander macht. Oder du dich langweilst. Oder oder oder …
‚Wie soll ich das bloß ansprechen?‘ fragst du dich vielleicht … schließlich mochtest du deinen Partner nicht verletzten, unter Druck setzen oder von ihm abgelehnt werden.
Das ist alles völlig verständlich. Vielleicht hast du auch schon ein paar vorsichtige Versuche unternommen, die dann aber im Sande verlaufen sind.
‚Ist das überhaupt wirklich bei ihm angekommen?’
geht dir vielleicht immer wieder mal durch den Kopf. Lass mir dir eins sagen: Je länger du wartest und glaubst, es wird sich etwas von allein andern mit der Zeit, desto kniffeliger kann es werden.
Der Frust nimmt zu, vielleicht auch die (punktuelle) Distanz zueinander, oder das einander aus dem Weg gehen sogar.
Ich erlebe immer wieder, dass Paare berichten es würde sich befreiend und erleichternd anfühlen, (endlich) offen miteinander auch über Unangenehmes zu sprechen. Klar, irgendwas kann es auch auslösen innerlich, ganz oft überwiegt aber staunen – weil es vom Partner gar nicht bemerkt wurde, was im Anderen vorging – oder Erleichterung – weil einer schon irgendwie gefühlt hat, dass der Andere etwas zurück gehalten hat.
Eine Lösung ist also: Es ansprechen. Aber wie nun?
Beschäftige dich vorab mit diesen Aspekten und es wird leichter:
Was brauchst du für dieses Gespräch?
Was braucht dein Gegenüber evtl.?
Welche Absicht hast du und wie lässt sie sich ohne Druck transportieren?
Was ist das Risiko und was der Gewinn?
Was brauchst du?
Eine so zentrale Frage! Denn du möchtest das Gespräch suchen, also ist wichtig, dass du schaust, wie du dich dabei so wohl wie möglich fühlen kannst.
Denk dabei an folgende Punkte:
Deine Stimmung – wie kann sie möglichst entspannt und positiv sein?
Das Setting – was trägt zu deinem Wohlgefühl bei?
Die Umgebung – wo traust du dich frei zu sprechen?
Die Vorbereitung – was brauchst du, um dich vorab zu sortieren und dich im Gespräch so sicher wie möglich zu fühlen?
Das Anliegen – wozu genau möchtest du sprechen?
Was braucht dein Gegenüber?
Du konntest dich innerlich einstimmen, dein Partner noch nicht. Was könnte also auch deiner Beziehungsperson helfen? Wichtig: Hier geht es nicht darum, ihm alles recht zu machen, damit du dann im Gespräch bekommst, was du möchtest. Mehr darum, empathisch mitzudenken und so unabhängig vom Gesprächsergebnis einen Schritt auf deinen Partner zuzumachen. Das schafft Verbindung. Auch möglich: Vor oder zu Beginn fragen, was er gerade braucht für das Gespräch, wenn du es nicht selbst ahnen kannst.
Denk dabei ebenfalls an folgende Punkte
Seine Stimmung – wann ist er offen und entspannt, so gut wie gerade möglich?
Das Setting – was führt dazu, dass er sich grundsätzlich wohl fühlt in seiner Umgebung?
Die Umgebung – wo kann er sich möglicherweise am besten einlassen und öffnen?
Die Vorbereitung – was braucht er, um sich selbst dazu Gedanken zu machen und seinen eigenen Standpunkt oder seine Wünsche herauszufinden?
Welche Absicht hast du und wie lässt sie sich ohne Druck transportieren?
Mach dir darüber Gedanken:
Was möchtest du verändern oder was wünscht du dir anders? Hier musst du auch gar nicht selbst schon eine Lösung parat haben, die könnt ihr dann gemeinsam erkunden.
Was würde dir selbst Druck machen? Was vielleicht deinem Gegenüber? Oft hilft auch schon, zu Beginn zu sagen, dass du heute erstmal einen Anfang machen möchtest und ihr gern gemeinsam entscheiden könnt, wo, wie und wann ihr das Thema vertiefen möchtet.
Was ist das Risiko und was der Gewinn?
Um einen ersten Schritt zu machen, braucht es oft, dass die positiven Aussichten die Hindernisse überwiegen. Allein zu wissen, wie es bei dir gelagert ist, kann einen Unterschied machen. Falls es bei dir anders herum ist, frage dich: Kann ich etwas tun, damit mein gefühltes Risiko weniger wird? Wenn ja, was?
Du merkst schon, es ist evtl. eine gute Sache, nicht direkt wie gewohnt loszulegen, sondern vielleicht ein wenig in eine (innere) Vorbereitung auf verschiedenen Ebenen zu investieren.
Möchtest du noch ein wenig mehr eintauchen zur inneren Vorbereitung?
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Fragst du dich noch, wie es eigentlich generell um euer Sexleben steht?
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Du weißt jetzt schon, dass ihr beide mehr Unterstützung braucht?
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Ich wünsche euch so so sehr, dass ihr miteinander euren Weg zu einer erfüllenden Sexualität findet.
Von Herzen alles Liebe
Yvonne
PS: Foto von Priscilla Du Preez auf Unsplash