Veränderungen – Klarheit über das Ziel und die Motivation erreichen
Manchmal passieren uns Veränderungen scheinbar einfach so. Im Leben. Im Liebesleben. Beim Sex. Wir haben uns vorher nicht überlegt, was wir verändern wollen. Vielleicht war uns noch nicht einmal klar, dass wir uns nach einer Veränderung, ob größer oder kleiner, sehnen. Und dennoch kommt eins zum anderen und alles läuft in eine schöne Richtung.
Wenn wir mühelos an unser Ziel kommen, ist das natürlich wunderbar.
Vielleicht auf den ersten Blick sogar ideal. Gut ist, wenn uns trotzdem auffällt, was vor sich geht. Wir hinterfragen, ob wir wollen, was neu in unser Leben findet. Bewusst damit umgehen, dass wir uns entwickeln. Uns vielleicht sogar zwischendurch kleine Auszeiten gönnen, um in uns hinein zu spüren, wie es sich anfühlt. Und uns im Neuen neu ausrichten zu können.
In vielen Fällen ist es nicht so mühelos.
Oft geht ein gewisser Leidensdruck voraus. Wir fühlen uns unzufrieden mit der aktuellen Situation. Sehnen uns innerlich nach etwas Anderem. Nicht immer ist uns klar, was dieses Andere überhaupt ist. Und so beschäftigen uns manchmal relativ diffuse Wünsche.
Es lohnt sich, sich über das Ziel klar zu sein.
Oft ist es anders. Zu Beginn wissen wir vielleicht nur, dass wir das, was gerade ist, nicht mehr wollen. Das muss nicht so bleiben. Stell dir Fragen dazu, was du erreichen und erleben möchtest. Egal ob du etwas in deiner Sexualität oder sonst im Leben verändern möchtest. Wo will ich hin? Was möchte ich erleben? Diese Fragen können dir dabei helfen.
Beim Formulieren des Ziels ist es hilfreich, konkret zu werden.
So etwas wie endlich schönen Sex haben ist relativ diffus. Du kannst dir überlegen, was für dich Sex zu erfülltem Sex macht. Das kann zum Beispiel etwas sein, wie: Ich möchte mich auf die Situation einlassen können und dabei tiefe Lust erleben. Ich möchte meinen Partner langsam und zärtlich berühren und Berührungen meines Partners deutlich spüren und genießen können. Ich möchte wählen können, ob und wann ich einen Orgasmus erlebe.
Dabei lohnt es sich, so detailliert wie möglich zu sein.
Such dir am Besten etwas, woran du erkennen kannst, dass du dein Ziel erreicht hast. Das können Situationen sein, die du dir aktuell noch wünscht und die du dann tatsächlich erleben wirst. Formuliere diese Situationen aus. Stell dir mögliche Details vor.
Und nun zu dem, was dich motiviert.
Es ist ausschlaggebend, dir über deine Antriebskräfte bei diesen Veränderungen klar zu sein. Denn machen wir uns nichts vor, Veränderungen herbeizuführen, ist nicht immer einfach. Das ist auch mit Anstrengungen, inneren Widerständen und Durststrecken verbunden. Umso klarer du dir über deine Motivationen bist, desto eher wird es dir gelingen, dranzubleiben und den Weg der Veränderung aktiv zu gehen.
Es gibt positive Motivationen.
Dazu zählt alles, was sich Positives aus dem Erreichen des Ziels ergibt. Welche Verbesserung erlebst du, wenn du dein Ziel erreichst? Was konkret ist dann anders und welche Vorteile bringt das mit sich? Wie fühlst du dich, wenn du dein Ziel erreicht hast? Was ist deine Absicht dahinter?
Ebenso motiviert dich das, was du nicht mehr erleben möchtest.
Dabei widmest du dich dem, was du nicht mehr erleben möchtest. Was konkret möchtest du hinter dir lassen, weil es dir nicht dient? Was ist vielleicht gerade schmerzhaft, unangenehm oder überholt und darf losgelassen werden?
Und dann gibt es noch anti-Motivationen.
Das sind quasi Hindernisse, die dir unterwegs begegnen könnten. Es ist wichtig, dass du auch darüber nachdenkst, denn wenn dir diese Hindernisse dann über den Weg laufen, kannst du ihnen klarer und überlegter begegnen. Dafür kannst du dir Fragen stellen wie: Welche Schwierigkeiten könnten mir begegnen und zwischen mir und meinem Ziel stehen? Wovon könnte ich mich bremsen lassen?
Um dein Ziel zu stärken und unterwegs Hindernisse bewältigen zu können, …
… kannst du auch antizipieren, wie du dich verhalten kannst, wenn es gerade mal schwierig wird. Frag dich, wie du reagieren kannst, vielleicht auch anders als gewohnt, wenn ein Hindernis auftaucht. Auch kann helfen, dich zu fragen, wie es sich anfühlt, wenn du dein Ziel nicht erreichst und welche Nachteile das mit sich bringt.
Bringe dein Ziel und deine Motivationen zusammen.
Auch visuell. Schreib es dir auf. Vielleicht passt alles auf eine Seite. Oder mach eine Collage daraus. Gestalte es so, dass du es dir von Zeit zu Zeit ansehen kannst. Als Stütze. Und um für dich zu prüfen, ob es noch aktuell ist. Oder ob es vielleicht kleinerer oder größerer Anpassungen und/oder Ergänzungen bedarf.
Indem du dir über dein Ziel und deine Motivation bewusst wirst, ist der erste Schritt getan.
Möglicherweise kannst du beobachten, dass es zunächst gar nicht mehr braucht. Gewisse Muster und Gedankengänge jetzt schon ein klein wenig anders ablaufen als gewohnt. Nimm das wahr. Und sei geduldig mit dir.
In allem, was jetzt ist, ist auch etwas Gutes.
So sehr dir eine Veränderung sinnvoll und gewünscht erscheint, schau auch, was gerade (schon) gut ist. Und auch was Gutes in dem ist, was du eigentlich verändern möchtest. Denn gewiss hat es dir bisher für etwas gedient. Andernfalls hättest du es nicht getan bzw. für dich genutzt. Also:
Schau freundlich auf dich.
Sei dir bewusst, dass du bisher schon eine ganze Menge erreicht hast. Und indem du dir vornimmst, etwas zu verändern und dir bewusst darüber bist, was und warum, hast du enorm viel geleistet. Wenn du dann mutig und geduldig den Weg der Veränderung einschlägst, ist das ebenfalls ein sehr wichtiger Schritt.
Und dann wird dir das Leben passieren.
Dir immer wieder Möglichkeiten bieten, auf dem Weg der Veränderung weiter zu gehen. Nimm die mit, die du bemerkst. Und halte immer mal wieder inne, um dir bewusst zu werden, was du bisher schon erreicht und verändert hast.
Viel Kraft unterwegs wünscht dir