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März 3, 2017

Embodiment – Was ist das und wie fühlt es sich an?

Aus meiner Perspektive ist Embodiment „in meinem Körper sein“.

Ein Zustand, in dem mein ganzes System empfänglich ist für die gesendeten Signale meines Körpers. Ein Gefühl der Freude und des Lebendig-Seins bei dieser Wahrnehmung. Ein Erlebnis, das mein Bedürfnis nach Verbundenheit mit mir selbst stillt.

Wir alle haben einen Körper.

Und wissen das. Er ist das Gefährt, in dem wir unser Leben bestreiten. Wir sehen ihn jeden Tag. Und doch nehmen wir ihn nur selten wirklich bewusst wahr. Denn meist sind unsere Bewegungen im Alltag minimal und hauptsächlich aufs Funktionieren ausgerichtet.

Der Fokus ist leider oft vorrangig auf die Leistungen unseres Geistes gerichtet.

Es heißt, dass Babys und Kinder sich ihres Körpers noch sehr bewusst sind. Dementsprechend scheinen wir dieses Bewusstsein im Verlauf unseres Erwachsenwerdens zu verlieren. Doch es gibt eine gute Nachricht.

Embodiment ist lernbar.

Es gibt Übungen, in denen wir unseren Körper durch Bewegung erwecken können. Dazu zählt unter anderem auch Sport. So können wir unseren Körper, zum Beispiel nach dem Laufen oder nach der Yoga-Praxis, intensiver wahrnehmen. Auch Tanzen, andere dynamische Bewegungen oder Schütteln des Körpers erzielen diesen Effekt.

Wichtig ist, dass wir uns im Anschluss die Zeit nehmen,

unseren Fokus auf die Empfindungen in unserem Körper zu richten. Wo ist Energie spürbar? Wo Entspannung? Wärme? Wie fühlt sich die Haut an? Wie ist unsere Atmung? Durch die Praxis dieser Achtsamkeit können wir unsere Körperwahrnehmung schulen.

Und es braucht die körperliche Bewusstwerdung.

Dies ist meinst ein Moment, in dem uns schlagartig und dramatisch bewusst wird, dass unser Körper Wirklichkeit ist. Wir tief in uns etwas fühlen können, was vorher nicht da gewesen ist. Wir uns als eine Einheit aus Körper und Geist begreifen. Und das Bild verabschieden, dass er als eine Art Hülle unseren Geist beheimatet. Fortan sind wir in der Lage unseren Körper bewusst aufzuwecken, ihn bewusst zu be- und erleben. Wir sind dann in der Lage, somatisch zu lernen.

Die körperliche Wahrnehmung mit Achtsamkeit schulen.

Dazu sind verschiedenste Meditationstechniken sehr geeignet. Phasen, in denen wir unsere Aufmerksamkeit bewusst auf unsere Atmung oder das Beobachten unseres Geistes richten, schulen uns darin, uns weniger aufs Denken zu fixieren und das Hier und Jetzt wahrnehmen zu können. Sind wir im Hier und Jetzt, können wir unsere körperlichen Prozesse besser wahrnehmen.

Bei mir trägt meine Yoga-Praxis dazu bei.

Sie weckt und dehnt meinen Körper. Lässt ihn flexibler werden. Dabei spielen Bewegung und Atem eine große Rolle. Ebenso die sanften Geräusche des Ausatmens und das anschließende aufmerksame Hinspüren. Im stillen Stehen bewundern, wie es sich anfühlt.

Und ich erlebe regelmäßig kürzere und längere Embodiment-Inseln über den Tag.

Ich atme in verschiedenen Situationen bewusst tief in den Bauch ein und entspanne beim Ausatmen. So oft wie ich es gerade möchte. Dabei und danach spüre ich hin. Sende Fokus in alle Bereiche meines Körpers. Es kribbelt und pulsiert an so vielen Stellen auf der Haut und darunter.

Die Präsenz verlagert sich vom Geist in den Körper.

Es fühlt sich an, als müsste ich meinen Körper viel seltener suchend oder mit Anstrengung befragen, wie er sich fühlt. Und dabei gezielt den Kopf ausschalten. Es ist vielmehr so, dass mein Körper wacher ist. Mir freiwillig und gut verständlich erzählt. Und meine Empfänglichkeit dafür mit andauernder Praxis wächst.

Mein Kopf erlebt auf diese Weise eine süße Art von Ruhe.

Das ist sehr so wertvoll und bereichernd. In meinem Alltag. Und in meinem Sein rund um Sex. Es lässt mich körperlich lernen. Und setzt Potenziale frei.

Mit Verkörperung

Yvonne